Hermann Färber
Immer mehr Kinder und Jugendliche besuchen eine Kita oder eine Schule mit Ganztagsbetreuung. An einem langen „Arbeitstag“ ist ein gutes Mittagessen sehr wichtig. Eine nahrhafte und ausgewogene
Ernährung kommt der Gesundheit, der Leistungsfähigkeit und nicht zuletzt dem Bildungserfolg zugute. Gemeinsame Mahlzeiten stärken das Miteinander in der Kita- und Schulgemeinschaft und fördern
die Esskultur.
Auf Antrag der Gruppe „Die Linke“ hat sich der Bundestag mit dem Thema Mittagessen in Kita und Schule befasst. Der Antrag enthielt viel Sympathisches: Kostenfreies Mittagessen für alle,
Zubereitung von regionalen und saisonalen Speisen, Bereitstellung von Trinkwasserspendern und bessere Verankerung der Ernährungsbildung in den Lehrplänen. Der Haken: Bildung ist und bleibt
Ländersache.
Unrealistisch ist auch der Vorschlag, in allen Kitas und Schulen Küchen einzurichten, in denen Essen frisch zubereitet werden kann. Das würde nicht nur hohe Kosten verursachen. Viele Schulen sind
außerdem zu klein für einen eigenen Küchenbetrieb, insbesondere im ländlichen Raum. Catering-Lösungen müssen möglich bleiben.
Die Forderung nach einem kostenfreien Kita- und Schulessen wurde bereits vor acht Monaten vom Bürgerrat vorgetragen. In der Debatte habe ich die Ampel mit Nachdruck daran erinnert, dass der
Bürgerrat noch auf eine Antwort auf seine Empfehlungen wartet. Gewiss muss der Bundestag den Empfehlungen des Bürgerrates nicht folgen. Der Bürgerrat hat aber fleißig gearbeitet und fundierte
Empfehlungen vorgelegt. Nun sollte er eine Rückmeldung erhalten, was umgesetzt werden soll und was nicht. Keinesfalls hat es der Bürgerrat verdient, wenn die Ampel seine Empfehlungen einfach so
in der Schublade verschwinden lässt.
# Video der Rede