Diana Stöcker
Ein Tabuthema stand auf der Tagesordnung im Deutschen Bundestag, zu dem Diana Stöcker, direkt gewählte Abgeordnete aus dem Wahlkreis Lörrach-Müllheim, die Sicht der Unionsfraktion erläuterte.
Frauen, die an Endometriose erkrankt sind, leiden unter schmerzhaften Entzündungsreaktionen im Unterleib, die zu Fruchtbarkeitsstörungen, Blasenproblemen oder sogar zu Darmverschlüssen führen
können. Oft werden die Symptome nicht ernst genommen oder falsch behandelt. Menstruationsschmerzen werden nach wie vor tabuisiert.
Die Krankheit Endometriose ist chronisch, nicht heilbar, kann mit psychischen Folgeprobleme einhergehen und mindert die Lebensqualität. Schwer betroffene Frauen müssen sich regelmäßig
überschüssiges Gewebe wegoperieren lassen.
Im Durchschnitt dauert es bis zu 10 Jahren zur Diagnose, obwohl es eine der häufigsten Unterleibserkrankungen von Frauen ist. Es ist von rund 40.000 Neuerkrankungen pro Jahr und aktuell von zwei
bis vier Millionen Betroffenen in Deutschland auszugehen.
Die Union begrüßt, dass ab dem kommenden Jahr 5 Mio. Euro jährlich für die gezielte Erforschung von Endometriose bereitgestellt werden, die Antworten auf die Kleine Anfrage, welche die
Unionsfraktion gestellt hatte, haben nun anscheinend zum Erkenntnisgewinn der Ampelparteien beigetragen. Das reicht jedoch nicht aus. Es braucht - wie in einem Antrag von der CDU/CSU gefordert -
eine Verbesserung der Versorgung und Behandlungsstrukturen, eine Stärkung der Endometriose-Zentren in Deutschland und eine auskömmliche Vergütung und entsprechende Abrechnung der Leistungen in
den Endometriose-Fachberatungen an Kliniken, bei Gynäkologen oder Allgemeinmedizinern.
"Wir brauchen insbesondere eine nationale Endometriose-Strategie mit konkreten Handlungsfeldern und Projekten, um die Krankheit in das gesellschaftliche Bewusstsein zu rücken, zu sensibilisieren
und aufzuklären, auch in der medizinischen Ausbildung", so Stöcker in ihrer Rede im Plenum des Deutschen Bundestages. Andere Länder haben die Krankheit Endometriose schon länger im Blick
und sogar schon eigene nationale Strategien, darunter Frankreich und Australien. "Es geht darum, Endometriose endlich zu verstehen, zu behandeln, erforschen und damit wirksam zu bekämpfen - holen
Sie die Krankheit aus der Tabuzone", schloss die Gesundheitspolitikerin.