Maria-Lena Weiss
Damit die Energiewende gelingen kann, braucht es ein intelligentes Stromnetz, das auf die fluktuierende Einspeisung Erneuerbarer Energien ausgerichtet ist. Intelligente Stromzähler - sogenannte Smart Meter sind ein zentraler Baustein dieses intelligenten Stromnetzes. Während in anderen Europäischen Ländern Smart Meter teilweise bereits flächendeckend verbaut sind, hinkt Deutschland hier hinterher. Mit dem Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende nimmt die Ampel-Regierung Reparaturen am bisherigen Rechtsrahmen vor, der den flächendeckenden Einbau der smarten Energiezähler bisher verhindert hat. Wir sind uns mit der Regierung einig: wir brauchen für den Smart-Meter-Rollout in Deutschland endlich einen echten Startschuss, um den Grundstein für das Stromnetz der Zukunft legen und die Energiewende meistern zu können. Allerdings beseitigt die Ampel-Regierung mit ihrem Gesetz bei weitem nicht alle bestehenden Hemmnisse. Insbesondere die Wirtschaftlichkeit des Smart Meter Ausbaus für die Messstellenbetreiber ist nicht gegeben, denn die Kosten für den Einbau eines Zählers sind durch Preisobergrenzen gedeckelt, die aus einer Kostenschätzung aus dem Jahr 2013 stammen. Diese Kosten und damit die bestehenden Preisobergrenzen müssten dringend angepasst werden. Eine Neuabschätzung der Kosten ist von der Ampel allerdings erst für Mitte 2024 vorgesehen, also viel zu spät. Auch wichtige Anpassungen des Eichrechts wurden aus Angst vor einer Zustimmungsbedürftigkeit des Gesetzes zwar groß angekündigt, aber in die Zukunft verschoben. Mit diesen Säumnissen setzt die Ampelregierung den Erfolg des Rollout wieder aufs Spiel.