Ronja Kemmer
Über 7 Millionen Menschen fahren täglich Zug, viele von ihnen dürften das Problem der schlechten Mobilfunkversorgung auf der Schiene kennen. Unterbrochene Telefonate, ruckelnde Streams und
schlechter Empfang sind leider Alltag. Mobiles Arbeiten wird oft massiv eingeschränkt beziehungsweise unmöglich, ebenso wie die Nutzung von digitalen Unterhaltungsangeboten. Dies schmälert die
Attraktivität des Reisens mit der Bahn erheblich. Der Verkehrsminister Dr. Volker Wissing hat im Rahmen der Gigabitstrategie substanzielle Verbesserungen versprochen -- alle Ankündigungen blieben
aber bisher graue Theorie. Deshalb haben wir das das Thema mit unserem Antrag "Gigabit auf die Schiene bringen - Maßnahmen für einen besseren Mobilfunkempfang im Zug" auf die Tagesordnung des
Deutschen Bundestages gesetzt.
Im Kern geht es darum, wie der Ausbau an der Strecke erleichtert werden kann, aber auch, wie sichergestellt werden kann, dass die Mobilfunksignale auch bei den Geräten der Fahrgäste ankommen. Wir
erhöhen den Druck auf die DB Netz und wollen diese in die Pflicht nehmen, Bestandsinfrastrukturen entlang von Schienenwegen für den Mobilfunk zur Verfügung zu stellen. Gute Versorgung am Gleis
heißt nicht gleich gute Versorgung im Zug, weshalb wir hier einen Zeitplan benötigen, wie die Züge mit mobilfunkdurchlässigen Scheiben auf- und umgerüstet werden sollen. Zwingend brauchen wir ein
Update für unsere veralteten Bahnrepeater auf 2023 -- denn wesentliche Frequenzbereiche sind für diese Funklöcher. Nicht zuletzt wollen wir die Fußball-EM 2024 als echte Leistungsschau für
Deutschland nutzen und bis dahin eine Bahn-Referenzstrecke mit ultraschnellen 5G und entsprechend ausgestatteten Zügen errichten.