Hermann Färber
Der Bundestag stimmte am Donnerstag über einen Antrag der CDU/CSU-Fraktion zur Waldbewirtschaftung ab. In dem Antrag fordern wir ein Vergütungssystem für die Waldbewirtschaftung, das die
vielfältigen Ökosystemleistungen anerkennt. Es braucht ein Honorierungssystem, das die Co2-Senkenleistung des Waldes berücksichtigt, die Waldeigentümer bei ihrem klimaangepassten Waldumbau
maßgeblich unterstützt, das unbürokratisch und marktgerecht ist - und das auf Extensivierungsmaßnahmen verzichten soll. Nicht der stillgelegte, sondern der nachhaltig genutzte Wald ist der
bessere Wald - nicht nur im Hinblick auf Klimaschutz sondern auch auf Biodiversität!
Zur Unterstützung des Waldumbaus hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im November letzten Jahres ein Förderprogramm "Klimaangepasstes Waldmanagement" aufgelegt. Dafür werden
bis 2026 Finanzmittel in Höhe von 900 Millionen Euro bereitgestellt. Dieses Programm berücksichtigt jedoch nicht die CO2-Senkenleistung des Waldes. Aber gerade das große CO2-Speicherpotenzial des
Waldes ist der wesentliche Baustein für den Klimaschutz. Allein durch die fotosynthetische Einbindung von CO2 in Biomasse können jährlich etwa 7 Prozent der nationalen Treibhausgasemissionen
ausgeglichen werden. Von dieser Leistung profitieren Waldbesitzer allerdings bisher nicht. Das Förderprogramm "Klimaangepasstes Waldmanagement" der Bundesregierung mag ein kleiner Anfang sein -
aber es reicht nicht!
Vor allem finanziell bleibt das Programm weit hinter den Notwendigkeiten zurück, wenn lediglich insgesamt 900 Millionen Euro für den Waldumbau bereitgestellt werden. Allein den jährlichen
Finanzbedarf beziffert das Thünen-Institut auf 1,4 Mrd. Euro. Insgesamt jedoch sind den Waldeigentümerinnen und Waldeigentümern in den letzten Jahren durch Trockenheit, Stürme und
Borkenkäferplagen Schäden in Höhe von fast 13 Mrd. Euro entstanden und über 450.000 Hektar müssen wieder aufgeforstet und an den Klimawandel angepasst werden.