Annette Widmann-Mauz
Der Deutsche Bundestag erkannte die Verbrechen an den Êzîdinnen und Êzîden 2014 am Donnerstag fraktionsübergreifend als Völkermord an. Auch wenn Worte und Erklärungen das unvorstellbare Leid, das der IS über die êzîdischen Dörfer im Sinjar-Gebirge, über Männer, Frauen und Kinder gebracht habe, nicht ansatzweise fassen könne, hätten vor allem die 230.000 in Deutschland lebenden Êzîdinnen und Êzîden lange auf diesen Tag gewartet, so die CDU-Außenpolitikerin Annette Widmann-Mauz in ihrer Rede. "Das Schicksal der Êzîdinnen zeigt, dass Frauenaußenpolitik, wenn sie tatsächlich helfen und wirksam sein will, eben nicht nur pazifistische, sondern auch robuste Antworten braucht. Auch deshalb haben wir die Peschmerga im Nordirak im Kampf gegen den IS 2014 mit Waffen unterstützt", so die Abgeordnete weiter, die die Bundesregierung zu konkreten Maßnahmen aufforderte. So müssten die Êzîdinnen und Êzîden in ihrer angestammten Heimat im Sinjar-Gebirge wieder sicher leben können. Wer sich schwerster Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gemacht habe, dürfe sich nirgendwo in Sicherheit wiegen. "Die ersten deutschen Urteile gegen IS-Anhänger 2021 waren international wegweisend, weitere müssen jetzt folgen. Denn das schafft die Grundlage für das, was sich die Êzîdinnen und Êzîden am meisten wünschen: Gerechtigkeit."