In Vorausschau auf den internationalen Frauentag am 8. März fand in dieser Woche auch eine Debatte im Plenum statt. Am Internationalen Frauentag erhalten Frauen häufig auf öffentlichen Plätzen
Rosen geschenkt. Das mag im Einzelfall durchaus gut ankommen, hilft aber nicht beim Abbau der strukturellen Benachteiligungen von Frauen, denen wir uns nach wie vor stellen müssen. Für uns als
Unionsfraktion gehen dabei zwei Aspekte Hand in Hand: Einerseits ist es wichtig, strukturelle Benachteiligungen zu benennen und auch mithilfe von Gesetzen einen Gegenpol zu bilden. Andererseits
ersetzt das nicht den persönlichen Einsatz. Frauen leisten dann besonders viel, wenn sie genau das tun, was sie gut können. Wo genau diese Begabung liegt, ist bei jedem Menschen individuell. Eine
Zuschreibung von Rollenbildern hilft nicht dabei, die Herausforderungen zu lösen, denen wir uns als Gesellschaft gegenübersehen. Persönlicher Einsatz und der Abbau von strukturellen Hindernissen
sind deshalb gleichermaßen Voraussetzungen dafür, dass wir als Gesellschaft das volle Potential jedes Menschen fördern.
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Chancengleichheit von Frauen und Männern war das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen
Dienst, das wir in der vergangenen Wahlperiode verabschiedet haben. In dieser Wahlperiode werden wir uns außerdem weiter dafür einsetzen, geschlechterspezifische Lohn- und Rentenlücken zu
beseitigen. Die Wirkung des Entgelttransparenz-Gesetzes werden wir weiter evaluieren und, falls nötig, eine Überarbeitung vorschlagen. Frauenpolitik ist keine Nebensache. Der 8. März ist wichtig,
um den Fokus auf das zu lenken, was erreicht wurde und was wir noch erreichen wollen. Denn wir sind davon überzeugt, dass Frauenpolitik Gesellschaftspolitik ist, von der wir langfristig alle
profitieren werden. Und dafür setzen wir uns jeden Tag im Jahr ein, nicht nur am Internationalen Frauentag.